BISMARCK-HAIN

1889 hatte der Gastronom Karl Cofflet in Bleck einen Tierpark eröffnet. Im Laufe der Jahre folgten das Ausflugslokal „Bismarckhain“, ein Teich und ein Ruderbootverleih.

Im Anschluss an das Grundstück von Karl Cofflet lag das Waldgelände „Im Sundern“. Der Erfolg des Tierparks ermutigte die Gemeinde Braubauerschaft, das 4,5 Morgen große Grundstück zur Anlage eines Volksgartens zu kaufen. Sein Besitzer, der etwas weiter östlich auf Haus Grimberg residierende Graf Droste-Vischering von Nesselrode-Reichenstein, war einverstanden. So konnte der Beschluss zum Kauf des Waldes am 30. Dezember 1898 in der Gemeindevertretung verabschiedet werden.

Der neue Gemeindepark, der im Volksmund wie das Lokal „Bismarckhain“ genannt wurde, entwickelte sich zu einem Publikumsmagnet. Zwar gingen die Besucherzahlen im Ersten Weltkrieg zurück. Grundsätzlich aber überstand die Anlage die Höhen und Tiefen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Um an Tagen mit hohem Publikumsverkehr Sonderwagen einsetzen zu können, wurde bei der Anlage der Straßenbahn vor dem imposanten Gebäude der Restauration „Bismarckhain“ eine Ausweiche angelegt. Hier endende Straßenbahnzüge wurden mit einem grünen Signallicht gekennzeichnet.

Die Ausweise hieß im Fahrplan richtigerweise „Gemeindepark“. Ebenso bemerkenswert ist, dass die Stadt Gelsenkirchen für ihre Stadtplanwerke zu keinem Zeitpunkt die Schreibweise „Bismarckhain“ verwendete. Die gab es nur an der Fassade des Restaurants, während der Gemeindeplan im Stadtplan als „Bismarck-Hain“ eingetragen wurde.

VOM RUHR-ZOO ZUR ZOOM-ERLEBNISWELT

Im Zweiten Weltkrieg wurden das Restaurant und die Anlagen teilweise zerstört. Mit der Anlage eines zoologischen Gartens fand die Stadt Gelsenkirchen in der Nachkriegszeit eine neue Bestimmung für das Gelände. Am 14. April 1949 wurde der Gelsenkirchener Zoo eröffnet.

Dank der dem Zeitgeschmack modern angelegten Grünanlage, der Gehege mit exotischen Tieren und der guten Verkehrsanbindung über den Gelsenkirchener Hauptbahnhof entwickelte sich der Zog schnell zu einer einzigartigen Attraktion im mittleren Ruhrgebiet. Vor diesem Hintergrund erhielt er 1951 den Namen „Ruhr-Zoo“.

In jüngster Zeit modernisierte der Zoo sein Erscheinungsbild und sein Image. Die Anlagen wurden dem Zeitgeschmack angepasst. Statt Gehegen gibt es jetzt den natürlichen Lebensbedingungen der Tiere nachempfundene Erlebniswelten zu den Regionen Alaska, Afrika und Asien. In der „ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen“ werden jetzt auch umstrittene Themen aktiv im Dialog mit den kleinen und großen Besucherinnen und Besuchern angesprochen, etwa Fragen artgerechter Tierhaltung, des Umwelt- und Klimaschutzes.

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