NEUBEGINN IN STEELE

In Essen-Steele wird in der Nachkriegszeit die in den 1930er-Jahren begonnene Modernisierung des Stadtteils fortgesetzt. Der Kaiser-Otto-Platz wird jetzt zu einer dreigleisigen Endstellen- und Umsteigeanlage ausgebaut. Neben den Straßenbahnhaltestellen werden dabei auch neue Halteplätze für den zunehmenden Omnibusverkehr geschaffen. Ein Teil der durch die Kriegszerstörung entstandenen Baulücken wird mit neuen Geschäftshäusern geschlossen.

1952 hat der Verkehr schon deutlich zugenommen. Das von Ernst-Julius Wolff an einem Sommerwochenende aufgenommene Beitragsbild aus der Sammlung von Stefan Höltge dokumentiert einen Teil der damals zum Kaiser-Otto-Platz fahrenden Linien:

Links der zuletzt gebaute KSW-Triebwagen 100 der Betriebe der Stadt Mülheim a.d. Ruhr (Fuchs 1949) kurz vor der Abfahrt nach Mülheim Uhlenhorst auf der Gemeinschaftslinie 10. Dahinter ein Zug der Linie 4 der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG, bestehend aus einem Gastell-Triebwagen (Baujahr 1927/28) und dem Eigenbau-Beiwagen 383 mit Fahrtziel Wanne-Eickel Hauptbahnhof. Rechts Triebwagen 838 (Gastell 1921-26) der Essener Straßenbahn auf der Linie 15 nach Dellwig. Er wird einen Zwischenhalt in der Schleife vor der Grugahalle einlegen. Dahinter ein Zug der Linie 16 mit Fahrtziel Essen Germaniaplatz. Das Gleis ganz links „gehört“ der Steeler Stammlinie 9 mit Fahrtziel Frohnhausen.

Auf dem nachfolgenden Postkartenmotiv von 1960 dominieren bereits die nach und nach eröffneten Omnibuslinien (Verlag Heinrich Koch, Essen (Ausschnitt) – Sammlung Ludwig Schönefeld).

Weitere sechs Jahre später, am 23. April 1966, fotografierte Wolfgang R. Reimann den Kaiser-Otto-Platz. Neben der nach wie vor aus Frohnhausen nach Steele geführten Linie 9 verstärkte vom 22. Mai 1955 bis zum 5. April 1972 die im Gemeinschaftsverkehr zwischen der Essener Verkehrs AG und dem Mülheimer Verkehrsbetrieb betriebene Linie 18 das Nahverkehrsangebot. Sie fuhr vom Kaiser-Otto-Platz zum Mülheimer Stadtteil Uhlenhorst.