GUTE JAHRE

Am 30. Oktober 1928 wurde der Gemeinschaftsverkehr zwischen Horst-Süd und Eickel II aufgegeben. Bis zur vollständigen Aufgabe des Gemeinschaftsverkehrs am 12. März 1931 wurde der Streckenast von Gelsenkirchen nach Günnigfeld von der nunmehr über den Hauptbahnhof verlängerten Linie 3 übernommen. Sie fuhr jetzt von Herne Bf. über Eickel II (Holsterhausen, Dorstener Straße), Wanne-Eickel Hbf. und Gelsenkirchen Hbf. bis zur Ulrichstraße in Günnigfeld.

Aus dieser Zeit stammt das Beitragsbild dieses Kapitels. Das vermutlich 1929/30 im Betriebshof Gelsenkirchen aufgenommene Foto zeigt den für die Fahrt nach Günnigfeld vorbereiteten Triebwagen 88 in der Wagenhalle (BOGESTRA-Fotosammlung).

Dank der neuen Linienführung der „3“ lagen die beiden großen Eingänge des Schalker Vereins, der Westeingang an der Wildenbruchstraße und der Nordeingang an der Wanner Straße, an einer durchgehenden Straßenbahnlinie.

Im Zusammenhang mit Bauarbeiten wurde von Mitarbeitern des Gelsenkirchener Tiefbauamtes 1927 am Ückendorfer Platz fotografiert. Der Straßenbahnwagen kam vermutlich durch Zufall auf das Bild. 1929 wurden die Gleisarbeiten in der Osterfeldstraße fortgesetzt. Auch bei dieser Gelegenheit entstand ein Foto zur Dokumentation:

  • 1927 entstand bei Bauarbeiten eines der seltenen Fotos einer Straßenbahn in der Ückendorfer Straße.
    Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen

LINIE 13

Für die Straßenbahn in Ückendorf folgten jetzt gute Jahre: Die Fahrgastzahlen stiegen nach dem Tiefpunkt der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre wieder deutlich. Noch vor 1936 wurde zwischen Röhlinghausen und Ückendorf die Verstärkerlinie 13 eingeführt. Vom 1. Oktober 1938 an wurde der Linienweg von Röhlinghausen bis zum Hauptbahnhof in Wanne-Eickel weitergeführt.

Obwohl die Linien 3 und 13 gut frequentiert waren, wurde in den Unterhalt der im gesamten Verlauf der Ückendorfer Straße eingleisigen Strecke nicht mehr investiert. Das dokumentieren die Fotos im folgenden Slider, die zwischen der katholischen Pfarrkirche St. Josef und dem niveaugleichen Bahnübergang der Kray-Wanner-Bahn (heute ein Radweg) aufgenommen wurden.

  • Die Ückendorfer Straße in Höhe der katholischen Pfarrkirche St. Josef.
    Foto Josef Hoppe - Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen

Auch die Verlängerung des Linienweges in Wanne-Eickel zahlte sich nicht aus. Ab dem 1. Juni 1942 fuhr die Linie 13 nur noch bis zum Breilshof, ab dem 1. Juni 1944 dann über den Breilshof hinaus bis zur Ulrichstraße nach Günnigfeld. In Wanne wird die Linie 13 über eine ehemalige Strecke der Westfälischen Straßenbahnen GmbH bis nach Eickel II (Dorstener Straße) verlängert.

Diese Änderungen hatten aufgrund der Kriegsereignisse nur kurz Bestand. Im Laufe des Herbstes 1944 musste der Verkehr auf dem gesamten Streckenverlauf der Linie 3/13 eingestellt werden.