HAUPTBAHNHOF

In Gelsenkirchen war um die Jahrhundertwende allen Verantwortlichen klar, dass für die Weiterentwicklung zur Großstadt ein neuer Bahnhof erforderlich sein würde.

Das 1847 mit dem neuen Haltepunkt der Cöln-Mindener-Eisenbahn in Betrieb genommene Bahnhofsgebäude genügte den Anforderungen der rasant wachsenden Stadt schon lange nicht mehr.

Vor diesem Hintergrund entschloss sich die Stadtverwaltung, die mitten durch die Stadt führende Anschlußbahn der Zeche Wilhelmine-Victoria durch eine neue Linienführung zu ersetzen, die Bahntrasse der Cöln-Mindener-Bahn um fünf Meter anzuheben, alle Gleisanlagen zu erneuern sowie ein neues Bahnhofsgebäude mit respräsentativen Umfeld zu errichten.

STILLLEGUNG DER WILHELMINENBAHN

Im ersten Schritt wurde die Wilhelminenbahn am 1. April 1897 stillgelegt und durch die neue Verbindungsbahn von Gelsenkirchen über Schalke nach Heßler ersetzt.

1899 wurde dann auch die Großbaustelle für den neuen Bahnhof eingerichet.

Nach umfangreichen Vorarbeiten wird in Höhe des neuen Hauptbahnhofs zwischen Februar und Juni 1904 die Bahnstrecke höhergelegt. Im Sommer 1904 kann bereits eine neue Unterführung im Zuge der Bahnhofstraße fertiggestellt werden.

Parallel zu den abschließenden Arbeiten am neuen Empfangsgebäude und am Bahnhofsvorplatz wurde der alte Bahnhofsbau am 15. Juli 1904 stillgelegt. Die Gebäude wurden abgebrochen. Später entstand auf dem Gelände eine neue Gleisanlage für die unmittelbar an den alten Bahnhof angrenzende Zeche Hibernia.

ERÖFFNUNG IM SEPTEMBER 1904

Das neue Gelsenkirchener Empfangsgebäude wurde am 28. September 1904 festlich eröffnet. Die Gesamtkosten des Bahnhofsumbaus betrugen rund 6 Millionen Mark.

Zuvor hatte die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG zwischen dem 8. und 13. August 1904 die Straßenbahngleise unter der Brücke und auf dem Bahnhofsvorplatz fertiggestellt. Aus der Bochumer Straße kommend verlief die Straßenbahnstrecke nunmehr zweigleisig durch die Unterführung zum Bahnhofsvorplatz.

Vor dem ebenfalls neu erbauten Bahnhofshotel gab es zwei Gleisverbindungen und zwei Aufstellgleise, bevor die Strecke eingleisig in linker Seitenlage eingleisig zur Ausweiche am Neumarkt geführt wurde.

Am 14. Oktober 1904 konnte die Straßenbahn mit der polizeilichen Abnahme der Strecke ihre Arbeiten beenden.

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