Das Gebiet der Gemeinde Horst wurde anfangs ausschließlich durch eine Straßenbahnstrecke der Süddeutschen -Eisenbahn-Gesellschaft erschlossen. Sie nahm 1897/98 parallel zum Bau der Straßenbahnstrecke von Carnap nach Horst ihren Betriebshof Horst an der Landstraße von Essen nach Horst in Betrieb (heute Essener Straße).
Die Anlage bestand Anfangs nur aus einer zweigleisigen Wagenhalle. In dieser konnten acht Straßenbahnwagen untergestellt werden.
Bereits nach drei Jahren wurde die Wagenhalle um zwei Stände erweitert. Sie hatte jetzt die doppelte Kapazität. Bei einem dritten Ausbau der Halle wurden nochmals zwei Gleise ergänzt, sodass schließlich 24 Wagen untergestellt werden konnten. Zu den Anlagen des Betriebshofes gehörten darüber hinaus ein Verwaltungsgebäude und eine Transformatorenstation. Zumindest vorübergehend gab es auf der Ostseite der Wagenhalle ein Abstellgleis unter freiem Himmel.
Die in Horst stationierten Trieb- und Beiwagen kamen ab 1925 sowohl auf der Linie 1 als auch auf der neu eröffneten Verbindung von Karnap nach Horst-Süd zum Einsatz. Ein und ausrückende Fahrzeuge nutzten nach der Fertigstellung der Verbindungsstrecke der Vestischen Kleinbahnen zwischen Horst-Mitte („Horster Stern“) und Horst-Süd deren Gleise im gegenseitigen Einvernehmen für die Ein- und Ausfahrt. Da der Anschluss der Wagenhalle von Horst über eine einfache Weiche erfolgte, konnten auf diese Weise Rangierfahrten auf der Essener Straße vermieden werden.
Nach der Sprengung der Kanalbrücke in Essen-Karnap im April 1945 war der Betriebshof vom Netz der Essener Straßenbahnen abgeschnitten. Triebwagen, die zu Reparatur- und Wartungsarbeiten in die Werkstatt einrücken mussten, mussten über Buer, Gelsenkirchen und Katernberg fahren oder in Einzelfällen auch geschleppt werden.
Überliefert ist, dass in Horst stationierte Triebwagen in dieser Zeit nicht nur auf den Horster Stammstrecken, sondern – nach einer Überführungsfahrt über das Netz der Vestischen Straßenbahnen – auch zwischen Bottrop und der zerstörten Kanalbrücke in Essen-Delllwig eingesetzt wurden.
Nach der Wiederherstellung der Kanalbrücken übernahm der Betriebshof wieder ausschließlich die Stellung von Straßenbahnwagen für die Horster Strecken der Essener Straßenbahnen. Die Einstellung der Linie 14 zwischen Karnap und Horst-Süd führte 1955 zur Aufgabe des kleinen Straßenbahndepots. Die Hallen wurden erst in den 1980er-Jahren abgebrochen. Das Grundstück der Wagenhalle wurde neu überplant. Erhalten blieb das Gebäude der Betriebshofsverwaltung an der Essener Straße 50 A.