Der 1920 gegründete Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) hatte unter anderem die Aufgabe, den Ausbau der Infrastruktur des Ruhrgebiets übergreifend zu koordinieren. In diesem Zusammenhang wurden nicht nur Gemeinschaftsverkehre der Verkehrsunternehmen initiiert. Der Siedlungsverband förderte auch die Ertüchtigung wichtiger Verkehrsverbindungen für den Individualverkehr durch den Bau sogenannter „Verbandsstraßen“.
Auch die Verbindung von Bismarck nach Erle rückte in den Fokus dieses Programms. Im Zuge der Anlage des Rhein-Herne-Kanals hatte man bereits neue Brücken über den Kanal und die begradigte Emscher gebaut.
Der Bahnhof Bismarck befand sich seit 1920 im Umbau. Unter anderem sollte die Bahntrasse angehoben werden. Das Empfangsgebäude und die Bahnsteige sollten nach Osten verschoben und erheblich ausgebaut werden, unter anderem für internationale Personenzugverbindungen in die Niederlande. Anstelle des alten Ringlokschuppens sollte im Osten des neuen Bahnhofs ein modernes Bahnbetriebswerk entstehen.
Infolge der Ruhrbesetzung ruhten diese Arbeiten. Das neue Bahnbetriebswerk konnte 1927 fertiggestellt werden. Die übrigen Umbauten wurden bis 1933 abgeschlossen.
Mit dem Neubau des Bahnhofs wurden der bisherige niveaugleiche Bahnübergang für den Individualverkehr und die Straßenbahnbrücke durch eine Straßenunterführung ersetzt. Im Anschluss daran entstand in Richtung Norden als Teil des Verbandstraßennetzes eine neue Straße. Sie wurde 1936 als „Münsterstraße“ eröffnet.
Die zuvor in, teilweise auch auf eigenem Bahnkörper an der Bleckstraße liegende Straßenbahntrasse erhielt auf der „Münsterstraße“ einen nunmehr zweigleisigen separaten Bahnkörper.