ALTER MARKT

Der Alte Markt in Gelsenkirchen war von jeher ein wichtiger Platz in Gelsenkirchen. Er lag im Norden des historischen Ortskerns.

Auf der auf der Nordwestseite des alten Marktes lag die sogenannte „Wiese“. Hier hatten einige der Markthändler Schuppen angemietet.

Erheblich aufgewertet wurde das Umfeld des Alten Marktes durch den Bau des Hans-Sachs-Hauses in den Jahren 1924 bis 1927.

Die als Beitragsbild gezeigte Postkarte von Romanns Kunstanstalt in Herne (Sammlung Ludwig Schönefeld) zeigt den Alten Markt und das Hans-Sachs-Haus Ende der 1930er-Jahre. Die Linie 4 fuhr im Sommer 1938 vom Alten Markt zum Steeler Rathaus. Im folgenden Winterfahrplan wurde sie ab dem 2. Oktober 1938 über Heßler nach Horst weitergeführt.

In der Nachkriegszeit führte der Linienweg der „4“ vom Hauptbahnhof in Wanne-Eickel nach Steele. Das nachfolgende Motiv des Marktplatzes wurde 1953 aufgenommen (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld). Die Lücken, die der Krieg gerissen hat, sind noch deutlich zu sehen. Die Architektur des Verkaufspavillons entspricht dem Design der Fünfziger Jahre.

DIE WIESE NACH DEM KRIEG

Die Straßenbahnverbindung von Gelsenkirchen über Heßler nach Horst wurde am 27. Dezember 1954 eingestellt. Der Gleiswechsel an der Wiese blieb jedoch in Betrieb. Er wurde jetzt als Endstelle für die zwischen Gelsenkirchen und Rotthausen in der Hauptverkehrszeit eingesetzten Einsatzwagen genutzt.

In diesem Dienst stand im März 1955 der auf dem nachfolgenden Bild von Reinhardt Todt (Sammlung Wolfgang R. Reimann) als „4 E“ ausgeschilderte Triebwagen 35 (Waggonfabrik Uerdingen 1912).

Die Tankstelle im Hintergrund wurde zum Zeitpunkt der Aufnahme von der Familie Zenker betrieben. Ihre Adresse lautete damals schlicht „Auf der Wiese“ – ohne Hausnummer. Im Hintergrund sind links das Haus Wilhelminenstraße 2 und rechts das Haus Königstraße 2 zu erkennen. Für einige Zeit bestand hier auch in den 1950er-Jahren noch der Gleistumpf der einst im Theater- und Sonderverkehr genutzten Verbindung zum Stadtgarten („Bahnhof Schalke-Süd“).

Heute ist die Wiese mit dem VHS Bildungszentrum (Ebertstraße 19) und dem Gebäudekomplex Overwegstraße 24 – 32 überbaut. Die Adresse „Auf der Wiese“ existiert nicht mehr.