BESITZWECHSEL

Die am 10. September 1927 in Betrieb genommene Gleisverbindung von der Kranefeldstrasse zur Hesslerstraße kam vor allem den Interessen des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk (SVR) sehr entgegen. Er hielt die Verkehrsunternehmen im mittleren Ruhrgebiet an, ihre Strecken wo immer möglich zu wirtschaftlichen Gemeinschaftslinien zu verbinden.

LINIEN 5 UND 17

Die Vestischen Kleinbahnen führten ihre Linie 17 (Gladbeck Rathaus – Horst – Horst-Süd) nunmehr im Gemeinschaftsverkehr mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG bis zum Gelsenkirchener Hauptbahnhof.

Bis zum 30. Oktober 1928 verkehrte die „17“ zwischen Horst-Süd und Gelsenkirchen im Parallelverkehr mit der Gemeinschaftslinie 5 (Horst-Süd – Gelsenkirchen – Günnigfeld – Eickel II). Nach der Aufgabe des Gemeinschaftsverkehrs wurde der 20-Minuten-Takt der „17“ werktags zwischen dem Alten Markt und der Ausweiche Heßlerstraße und sonntags zwischen dem Gelsenkirchener Hauptbahnhof und der Melanchtonschule in Heßler durch die Linie 5 zum 10-Minuten-Takt verdichtet.

LINIEN 14 UND 24

Zum 1. Februar 1938 wurden die Linienbezeichnungen im Gemeinschaftsverkehr mit den Vestischen Kleinbahnen geändert. Nunmehr verkehrte die „Vestische“ als Linie 24 auf der Relation Gelsenkirchen – Heßler – Horst-Süd – Horst Mitte. Zur Taktverstärkung fuhr zwischen Gelsenkirchen Hauptbahnhof und Heßler die Linie 14 der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG.

POLITISCHE INTERVENTION

Lange bemühte sich die Vestische Kleinbahnen GmbH darum, die Peripheriestrecke der Bochum-Gelsenkirchener Strassenbahnen AG von Horst nach Buer zu erwerben. Damit wäre eine kurze Verbindung zwischen ihrem West- und Ostnetz möglich gewesen. Zudem wäre die „Hoheit“ über den Straßenbahnverkehr in Horst den politischen Entscheidungsträgern im Vest Recklinghausen zugefallen.

Das war nicht im Sinne der Gelsenkirchener Kommunalpolitik. Mit Unterstützung durch die Reichsregierung in Berlin verhinderte man den Verkauf der Strecke von Horst nach Buer an die Vestischen Kleinbahnen. Zugleich übernahm die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG vom 15. August 1939 an das Verbindungsstück von Horst-Mitte (Horster Stern) zum Bahnhof Horst-Süd.

AUF NEUEN WEGEN

Der Linienweg der „24“ (Gelsenkirchen Hauptbahnhof – Heßler – Horst-Süd – Horst Mitte) wurde vom 1. Mai 1940 an von Horst bis Buer weitergeführt. Damit konnte den Fahrgästen auch auf diesem Teilstück eine enger Fahrplantakt angeboten werden. Vom 14. Dezember 1941 an wurde der Linienweg der 24 noch einmal geändert. Statt nach Buer fuhr die Linie jetzt im Gemeinschaftsverkehr mit der Vestischen Straßenbahnen GmbH – die Vestische Kleinbahnen GmbH war 1940 umbenannt worden – von Gelsenkirchen Hauptbahnhof über Heßler, Horst und Boy zum Pferdemarkt in Bottrop.