HARTE JAHRE

Der Zweite Weltkrieg traf die Linie 17 besonders hart. Bereits 1942 musste der Linienbetrieb vorübergehend eingestellt werden. Ab dem 23. Oktober 1944 ruhte der Verkehr vollständig.

Am 8. August 1945 konnte die Linie von Essen aus wieder bis zur Trabrennbahn in Betrieb genommen werden. Einige Monate später, ab dem 14. Januar 1947 ruhte dann der Linienverkehr zwischen Katernberg und der Trabrennbahn.

Dies lag vor allem an den schweren Zerstörungen, die der Zweite Weltkrieg in der Feldmark hinterlassen hatte.

LANGWIERIGER WIEDERAUFBAU

Am 1. Januar 1949 kehrte die Linie 17 zumindest wieder auf den Linienast von Katernberg zur Trabrennbahn zurück, wenn auch nur für drei Monate. Zwischen dem 3. April und dem 11. September 1949 ruhte der Straßenbahnverkehr zur Trabrennbahn erneut. Als alternative Verbindung von Katernberg in das Stadtzentrum von Gelsenkirchen stand ab dem 3. April 1949 die Linie 7 über die Kraspothshöhe und Rotthausen (Abzweig Kray) zur Verfügung.

Erst am 7. Mai 1949 konnte die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG wieder in die Feldmark fahren. Mit verlängerten Kursen der von Günnigfeld kommenden Linie 3 wurde der Linienverkehr bis zur Langemarckstraße provisorisch wieder aufgenommen. Ab dem 15. Dezember 1949 war die Haltestelle Fürstinnenstraße wieder erreichbar.

Am 3. Dezember 1950 an war die Strecke dann wieder durchgehend von Essen nach Gelsenkirchen befahrbar. Der Linienweg der „17“ führte jetzt vom Gelsenkirchener Hbf. über Katernberg, Viehofer Platz, Essen Hbf. bis zur Endstelle Heisinger Straße (Stadtwaldplatz). Alle nach Essen fahrenden Kurse wurden von der Essener Straßenbahn gestellt, Verstärkerwagen bis zur Netzgrenze an der Trabrennbahn auch von der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG.

FOTOSCHATZ AUS PARIS

Kurz nach der Aufnahme des durchgehenden Betriebs auf der Linie 17 unternahm ein aus Frankreich stammender, bis heute unbekannt gebliebener Straßenbahnfreund eine Reise in das Ruhrgebiet. Dabei sind einmalige Aufnahmen in Duisburg, Oberhausen, Gelsenkirchen, Wanne-Eickel und Herne entstanden. Darunter auch das hier als Beitragsbild gezeigte Foto des Essener Triebwagens 748 (Gastell 1915) auf der Linie 17 an der Ecke Ringstraße und Wildenbruchstraße. Der Fahrer hat das Zielschild bereits am Hauptbahnhof gewendet und ist soeben auf dem Weg in die Schleife an der Raabestraße.

In den 1980er-Jahren tauchten die Fotos des französischen Straßenbahnfreundes in einem Pariser Antiquaritat auf. Ein Antiquar aus dem Saarland übernahm damals den Bestand. 2022/23 gelangte ein Teil der wertvollen Zeitdokumente über dessen Sohn in meine Sammlung.

Die im Hintergrund gezeigten Häuser Wildenbruchstraße 11 und 13 sowie das einstöckige Geschäftslokal von Heinrich Klein auf dem Grundstück Wildenbruchstraße 15 wurden bis Ende der 1950er-Jahre abgebrochen und durch Neubauten ersetzt.