ZUSAMMEN STARK

Die Anlage des Horster Sterns war für den öffentlichen Personennahverkehr in Horst eine wichtige Zäsur: Er ermöglichte den Verkehrsbetrieben die gegenseitige Durchleitung von Straßenbahnlinien – und damit die Chance wirtschaftliche Gemeinschaftslinien zu schaffen.

Den ersten Gemeinschaftsverkehr vereinbarten die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft und die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG. Die Verkehrsbetriebe wurden Anfang der 1920er-Jahre gemeinsam verwaltet.

Vom 1. September 1921 an wurde die Essener Linie 1 parallel zur Linie 2 der Bochum-Gelsenkirchener Strassenbahnen AG von Horst über Beckhausen bis Buer weitergeführt. Ihre neue Endstelle war der Gleiswechsel am Rathaus Buer. Aus dieser Zeit stammt die als Beitragsbild verwendete Postkarte. Ein Zug der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft hat soeben den Horster Stern passiert. Ein weiterer wartet einige Meter weiter in der Essener Straße. Rechts sehen wir das 1912 gebaute Amtshaus (Postkarte ohne Verlagsangabe – Sammlung Volker Bruckmann).

In den ersten Jahren war noch nicht klar, auf welcher Relation der Gemeinschaftsverkehr tatsächlich den meisten Sinn machen würde. So fuhren die Essener Wagen vom 1. März 1923 an wieder bis zur Katholischen Kirche in Horst, ab dem 12. März 1924 bis Buer Rathaus und vom 20. April 1927 an bis zum Bahnhof Gelsenkirchen-Bismarck. Ab dem 1. September 1928 war dann für längere Zeit „Buer, Rathaus“ die Endstelle für die aus Essen kommenden Wagen.

Nach neun Jahren wurde die Endstelle der „1“ in Gelsenkirchen am 22. Mai 1937 wieder zum Amtshaus in Gelsenkirchen-Horst / Horster Stern zurückgezogen.

Vom 1. April 1940 an fuhr die Essener Linie 1 dann vom Karlsplatz nach Bredeney. Das Teilstück von Essen über Karnap nach Horst übernahm eine neue Gemeinschaftslinie der Essener Straßenbahnen und der Vestischen Straßenbahnen. Sie verkehrte als Linie 21 zwischen der Haltestelle Alfredusbad in Bredeney und Gladbeck-Zweckel. Auf der Relation Frohnhausen – Bahnhof Altenessen – Horst wurde sie im morgendlichen Berufsverkehr und am Nachmittag durch die Linie 19 verstärkt.