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Aufgrund der Streckenführung in der Innenstadt gab es in Gelsenkirchen in der Anfangszeit des schienengebundenen Nahverkehrs zwei zentrale Punkte: Der Alte Markt und der Hauptbahnhof. Sie waren über die Bahnhofstraße verbunden.
In mehrfacher Sicht kritisch war die Situation am Gelsenkirchener Bahnhof, den die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft am 15. Mai 1847 nördlich vom eigentlichen Gelsenkirchener Zentrum eröffnet hatte. Er war 1859 durch die Einführung der Anschlussbahnen von den Zechen Carolinenglück (März), Bonifacius und Dahlbusch (August) erheblich gewachsen. Ein weitere Anschlussbahn zur Zeche Wilhelmine-Victoria zweigte seit 1963 östlich des Bahnhofs ab. Sie verlief auf der Trasse der späteren Diekamp-Straße (ab 1917 Hindenburgstraße, ab 1947 Husemannstraße).
In diese Konstellation hinein verlegt Siemens & Halske 1895 die Gleisanlage für die Straßenbahnverbindung von Gelsenkirchen nach Bochum. Dazu wurde östlich des Bahnhofs eine schmale Unterführung errichtet, um die Eisenbahngleise zu kreuzen.
Von der Bochumer Straße kommend wurde das Gleis unter der Bahntrasse hindurch über eine S-Kurve und den Bahnübergang mit der „Wilhelminenbahn“ in die Bahnhofstraße geführt.
Der alte Bahnhof der Cöln-Mindener Bahn war den steigenden Verkehrsbedürfnissen der immens zur Großstadt anwachsenden Stadt Gelsenkirchen kaum noch gewachsen: Bei der Eröffnung der Bahn hatte das Dorf Gelsenkirchen gerade einmal 1.000 Einwohner. 1900 hatte die Stadt 36.469, 1903 nach den Eingemeindungen von Schalke, Heßler, Bismarck, Bulmke, Hüllen und Ückendorf 138.648 und 1928 schließlich 332.233 Bürgerinnen und Bürger.
Ein weiteres Problem waren – und sind bis in die heutige Zeit – erhebliche Bergschäden, die insbesondere das Gelände rund um den Bahnhof betrafen. Ursache dafür waren Grenzen – Markscheiden – der unterirdischen Abbauflächen zwischen den Schachtanlagen Holland, Rheinelbe und Hibernia.
Das Titelbild dieses Kapitels, eine Postkarte aus dem Dortmunder Verlag Cramers Kunstanstalt (Sammlung Ludwig Schönefeld) zeigt die zentrale Verkehrsader im Gelsenkirchen der 1920er-Jahre: die Bahnhofstraße. Der linke Wagen ist auf der Linie 3 in Richtung Ückendorf unterwegs, der rechte Wagen kommt aus Bochum. Er ist auf der Linie 1 auf dem Weg zur Endstelle am Schalker Markt.