IN ÜCKENDORF

Die Bochumer Straße in Ückendorf war bereits teilweise bebaut, als 1896 die Straßenbahn in Betrieb genommen wurde.

Zwischen dem Gelsenkirchener Bahnhof an der Cöln-Mindener-Bahn und den Gelsenkirchener Gusstahl- und Eisenwerken lagen die Gleise zunächst auf der stadtauswärts rechten, westlichen Straßenseite.

AN DEN EISENWERKEN

Vor dem Verwaltungsgebäude der Eisenwerke wechselte das Gleis in die Straßenmitte. Unmittelbar danach passierte die Straßenbahn einen niveaugleichen Bahnübergang. Hier wurden das Streckengleis der als Verbindungsbahn zur Rheinischen Bahn genutzten „Carolinenglück-Bahn“ und das Anschlussgleis der Eisenwerke gekreuzt.

Hinter den Schranken der „Carolinenglück-Bahn“ wurde die Lage des Straßenbahngleises im weiteren Verlauf der Bochumer Straße bis zum Bahnübergang „Kray-Wanner-Bahn“ beibehalten.

Kurz vor dem Bahnübergang der „Kray-Wanner-Bahn“ wurde das hier als Beitragsbild gezeigte Postkartenmotiv des Amtshauses Ückendorf aufgenommen (Graphische Verlagsanstalt, Dresden-Blasewitz – Sammlung Volker Bruckmann). Am Horizont ist die Abraumhalde der Zeche Holland I/II zu erkennen.

Auf dem folgenden Streckenabschnitt konnten die Straße und die Straßenbahntrasse großzügiger ausgebaut werden: Im Verlauf der Bochumer Straße entstand eine von Bäumen gesäumte Allee, im Kreuzungsbereich der Bochumer- und der Ückendorfer Straße wurde der spätere Ückendorfer Platz angelegt.

HOLLAND I/II UND DIE RHEINISCHE BAHN

Herausforderungen blieben die Kreuzung mit der Anschlussbahn der Zeche Holland I/II und der Ausbau der Straßenunterführung unter der Rheinischen Bahn am Bahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid. Der niveaugleiche Bahnübergang der von der Carolinenglück-Bahn abzweigenden Holland-Anschlussbahn durfte bis zur Stilllegung der Schachtanlage im Jahr 1926 nur eingleisig befahren werden.

Die anfangs ebenfalls niveugleiche Kreuzung mit der Rheinischen Bahn konnte 1914 nach einer Absenkung der Ückendorfer Straße und einer Anhebung der Bahngleise um 1,5 Meter durch eine Eisenbahnüberführung ersetzt werden.

Während die Rheinische Bahnstrecke schon lange stillgelegt ist, stehen die vor dem Ersten Weltkrieg gebauten Brücken nach wie vor. Über sie führt heute ein Radschnellweg.