HOFFNUNGSTRÄGER

Die Gleisbauarbeiten für die neue Straßenbahnverbindung wurden 1897 aufgenommen.

Im Verlauf der Wannerstrasse lag das Gleis zunächst auf der stadtauswärts linken, nördlichen Straßenseite. An der Kreuzung mit der heutigen Hüttenstraße schwenkte das Gleis in die Straßenmitte. Die nachfolgende Ausweiche Bulmke wurde genutzt, um das Gleis im weiteren Verlauf der Trasse auf die stadtauswärts rechte, südliche Straßenseite zu führen.

Nach wenigen hundert Metern wurde das weitgehend noch unbebaute, spätere Gelände des „Schalker Vereins“ erreicht. Kurz vor der Kreuzung mit der damaligen Wattenscheider Straße (heute Ostpreußenstraße) wurde die Ausweiche Hüllen angelegt.

Auf dem Reststück der Wannerstrasse (heute Elfriedenstraße) blieb das Gleis auf der Südseite und erreichte so die Grenze der Gemeinde Röhlinghausen im Amt Wanne.

KAISERHOF

Unmittelbar hinter der Kreuzung mit der Wattenscheider Straße befand sich der Neubau des „Kaiserhofs“, den wir in diesem Kapitel als Beitragsbild sehen (Lithographie aus dem Verlag P. Lukowski, Gelsenkirchen – Sammlung Ludwig Schönefeld).

Die repräsentative und großzügige Anlage des Gebäudekomplexes dokumentiert die Aufbruchstimmung in Hüllen um die Jahrhundertwende. H. Hagemann, der das Restaurant im Erdgeschoss des „Kaiserhofs“ betrieb, verband mit dem Ausbau der Wannerstrasse und der Anlage der Straßenbahn die Hoffnung, seinen Gastronomiebetrieb lukrativ betreiben zu können.

IN RÖHLINGHAUSEN

Für die Fortführung der Straßenbahn in Röhlinghausen wurde die Landstraße von Gelsenkirchen nach Bickern genutzt. Als die Straßenbahn gebaut wurde, wurde die Straße auch in Röhlinghausen noch als Wannerstrasse bezeichnet. Seit der Gründung der Stadt Wanne-Eickel trägt sie ab der Stadtgrenze den Namen „Gelsenkircher Straße“. Die ungewöhnliche Schreibweise ist bis heute ein Vermächtnis der Stadtverwaltung von Wanne-Eickel.

Nach wenigen Metern wurden die ersten Häuser in Röhlinghausen erreicht. Sie existieren noch heute (Gelsenkircher Straße 211 auf der Südseite und 216 auf der Nordseite der Straße).

An der Einmündung der damaligen Heinrichstrasse (ab 1926 Bochumerstraße, heute Edmund-Weber-Straße) wurde die Strecke in nordöstlicher Richtung über die Wannerstrasse weitergeführt.

Unmittelbar hinter der Einmündung der Heinrichstraße lag die dritte Ausweiche für den angestrebten 10-Minuten-Verkehr. Alle Fahrgäste, deren Reiseziel Röhlinghausen war, mussten später an dieser Ausweiche aussteigen. Ihr Fußweg zur Kolonie Pluto und in das rund einen Kilometer entfernte Zentrum von Röhlinghausen begann mit der Unterquerung der Stammstrecke der Köln-Mindener-Bahn und führte anschließend über die Heinrichstrasse.

An der Fortführung der Wannerstrasse gab es, als die Straßenbahnstrecke gebaut wurde, keine geschlossene Wohnbebauung. Sie blieb auch später eher spärlich. Nach rund 600 Metern, kurz vor der heutigen Eisenbahnüberführung der von Wanne nach Schalke führenden Bahnstrecke, macht die Straße bis heute einen leichten Schwenk nach Osten.

DURCH BICKERN NACH WANNE

Nach weiteren rund 200 Metern knickt die Straße bis heute in einem 90-Grad-Winkel nach Norden in Richtung Bickern ab. Unmittelbar danach befand sich anfangs zwischen der Wannerstrasse und der Einmündung der Feldstrasse die Ausweiche Röhlinghausen. Der Straßenverlauf war hier war von alters her die Gemeindegrenze.

Nach der Kreuzung mit der Emschertalbahn (Bahnstrecke Wanne – Schalke) verlief das Straßenbahngleis über die nächsten etwa 200 Meter weiter auf der rechten, östlichen Straßenseite der Gelsenkircher Strasse. Ein markanter Punkt waren hier die evangelischen Schulen.

An der Einmündung der Hofstrasse (heute Bickernstraße) knickt die Gelsenkircher Straße im 90-Grad-Winkel nach Osten ab. Die Straßenbahngleise folgten ihrem Verlauf nunmehr bis zur Endstelle in Wanne. Diese lag im Nordwesten der Station Wanne vor einem von August Fork betriebenen Gasthof „Zum Reichsadler“. Die hier angelegte, letzte Ausweiche der Strecke ermöglichte das Umsetzen von Beiwagen sowie die Abstellung von Reservefahrzeugen.

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