RUHR – EMSCHER

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Straßenbahnverkehr auf den Linienwegen der 1940er-Jahre wieder aufgenommen. Auf der Relation Günnigfeld, Ulrichstraße – Gelsenkirchen – Wanne-Eickel Hbf. fuhr die Linie 3. Zwischen der Ausweiche „Alma“ in Ückendorf und der Haltestelle „Colonie Pluto“ in Röhlinghausen wurde sie durch die Linie 13 verstärkt.

LINIE 4 / 14

1949 kam es zu einer tiefgreifenden Änderung im Gelsenkirchener Streckennetz: Die Strecke von Gelsenkirchen nach Wanne-Eickel wurde jetzt mit der Strecke von Gelsenkirchen nach Steele zu einer neuen Linie 4 verknüpft, die fortan im 20-Minuten-Takt verkehrte. Damit wurde erstmals eine direkte Verbindung von der Ruhr in Steele bis in Wanne-Eickel hergestellt. Mit der Linie 1 der Vestischen Straßenbahnen konnte man in Wanne-Eickel den Hafen am Rhein-Herne-Kanal und die Emscher erreichen. Der Günnigfelder Streckenast behielt die Linienziffer 3. Die Linie 13 entfiel.

Zwischen der Karl-Meyer-Straße in Rotthausen und dem Alten Markt in Gelsenkirchen wurde der 20-Minuten-Takt der Linie 4 durch eine neue Linie 14 verstärkt. Vom alten Markt aus wurde die „14“ über die Trasse der „Rundlinien“ 21 und 24 bis zur Kanzlerstraße in Heßler weitergeführt.

GASTELL-TRIEBWAGEN

Das Beitragsbild dieses Kapitels wurde am 23. Juni 1956 in der Husemannstraße aufgenommen. Der 1927 von der Waggonfabrik Gastell gelieferte Triebwagen 53 ist mit den 1928 gelieferten Beiwagen 350 und 354 in Richtung Steele unterwegs. Der nächste Halt des schmucken Straßenbahnzuges ist der Hauptbahnhof (Sammlung Stefan Höltge).

Die für ihre Zeit sehr modernen Gastell-Triebwagen hatte die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG seit ihrer Auslieferung bevorzugt auf der Bochumer Linie 8 zwischen Herne und Hattingen eingesetzt. Nachdem diese Linie Anfang der 1950er-Jahre auf die 1948 ausgelieferten „Aufbau-Triebwagen“ und die 1950/51 folgenden „Verbands-Triebwagen“ umgestellt werden konnte, wurden die nach dem Krieg verbliebenen Gastell-Triebwagen dem Betriebshof Gelsenkirchen zugeteilt.

Die gut motorisierten Fahrzeuge waren auch aufgrund ihres Reibungsgewicht für die Linie 4 bestens geeignet. Im Bochumer Netz waren sie auf den steigungsreichen Strecken in Hattingen zum Einsatz gekommen. Im Gelsenkirchener Netz ermöglichten sie auf der Strecke zwischen Kray und Steele einen zügigen Betrieb – auch mit Beiwagen.