IN SCHALKE

Im Verlauf des Jahres 1911 wurde in der Schalker-Strasse zwischen Gelsenkirchen und dem Schalker Markt auf gesamter Länge ein zweites Gleis ergänzt. Die doppelgleisige Trasse lag weiterhin in der Straßenmitte.

Am Schalker Markt war es aufgrund der zur Verfügung stehenden Radien nicht möglich, die zweigleisige Trasse über die spätere Gewerkenstraße in die König-Wilhelm-Straße weiterzuführen. Deshalb lag unmittelbar vor dem Abzweig zum Markt eine Weiche, so dass auf den letzten Metern weiterhin die alte Gleisführung genutzt wurde.

Diese Situation dokumentiert das Titelbild dieser Seite: Der bereits auf geschlossene Plattformen umgebaute Triebwagen 12 hat soeben den zweigleisigen Abschnitt in der Schalker Straße verlassen und biegt zum Schalker Markt ab (Postkarte ohne Verlagsangabe – Sammlung Ludwig Schönefeld).

UMFAHRUNG DES MARKTPLATZES

Mit der Verlegung der Straßenbahnstrecke auf die Nordseite des Schalker Marktplatzes konnte die betrieblich unbefriedigende Situation verbessert werden. Am 15. Dezember 1912 konnte die alte Ausweiche zugunsten der Nordumfahrung des Marktplatzes aufgegeben werden.

ZWEIGLEISIGER AUSBAU BIS SCHALKE-NORD

In etwa zeitgleich wurde auch am doppelgleisigen Ausbau der anschließenden Strecke bis zum Bahnhof Schalke-Nord gearbeitet. Hier konnte mit der Verlegung eines zweiten Gleises im Bereich des Bahnübergangs der „Consolbahn“ eine erhebliche Verbesserung erzielt werden. Die im Volksmund „Consolbahn“ genannte Anschlussbahn verband die Zeche Consolidation I / VI am Schalker Markt mit den Schächten III, IV und IX in Bismarck. Aufgrund des starken Zugverkehrs mussten die Straßenbahnen häufig lange vor geschlossenen Schranken warten. Die Eingleisigkeit sorgte vor dem zweigleisigen Ausbau für zusätzliche Wartezeiten.

Mit dem doppelgleisigen Ausbau der Strecke in der König-Wilhelm-Straße zwischen der „Consolbahn“ und dem Bahnhof Schalke-Nord wurde eine weitere Verbesserung erzielt. Die neue Trasse verlief auf der „Schalker Meile“ in der Straßenmitte.

Nach der umfassenden Ertüchtigung der Strecke in Schalke blieb nur noch der unmittelbar an den Schalker Markt angrenzende Bahnübergang der Emschertalbahn eingleisig. Er blieb ein Verkehrs- und Fahrplanhindernis und sorgte dafür, dass der „Lokalverkehr“ der Linie 7 in Schalke für ein weiteres Jahrzehnt Bestand hatte.