Wie viele Straßen in Gelsenkirchen, trug auch die Ückendorfer Straße in früheren Jahren eine andere Bezeichnung. Zur Zeit des Amtes Ueckendorf wurde sie als Schul-Strasse, später dann als Schulstraße, bezeichnet.
Ueckendorf gehörte 1872 noch zum Amt Wattenscheid. 1876 wurde Ueckendorf selbständig. Zum ersten Amtmann wurde der 1848 in Ortenberg/Hessen geborene Hermann Schäfer berufen. Er wechselte 1879 nach Herne, wo er später über viele Jahre das Amt des Oberbürgermeisters bekleidete.
Nach dem Wechsel in die Selbständigkeit erhielten die historisch gewachsenen Wege in Ueckendorf erstmals Straßennamen. Die Gaststätte Dieckhöner wurde damals die Anschrift Schulstraße 24 zugewiesen.
Nach der Eingemeindung von Ueckendorf in die Stadt Gelsenkirchen zum 1. April 1903 wurde die Schulstraße in die neue Ueckendorfer Straße integriert. Die Anschrift der Gaststätte war nunmehr Ueckendorfer Straße 83.
Die niedrige Hausnummer an der Schulstraße und die hohe Hausnummer an der Ückendorfer Straße sorgten bei den Recherchen zu dieser Website zunächst für Irritationen. Bekannt war, dass die Schulstraße vom Ückendorfer Platz in Richtung Gelsenkirchen nummeriert wurde. Bei der Vergabe der Hausnummern für die Ueckendorfer Straße ging man demgegenüber von Gelsenkirchen aus: die niedrigsten Nummern lagen an den Eisenbahnüberführungen in Höhe der Zeche Alma.
Wie aber konnte es sein, dass zwischen dem Ückendorfer Platz und der späteren Kreuzung mit der Bergmannstraße nur 24 Hausnummern lagen? Zur Erklärung hat der Ückendorfer Heimatforscher Volker Bruckmann folgende Theorie: Im Amt Ueckendorf erhielten anfangs vermutlich nur die bebauten Grundstücke eine Nummer. Im Zuge der späteren Parzellierung wurden dann Buchstaben vergeben: etwa „24a“ für die Parzelle des Postschaffners Ludwig Weber.