VON ELBERFELD

1907 erreichte ein weiteres Verkehrsunternehmen Steele. Von Kupferdreh aus verlängerten die Bergischen Kleinbahnen ihre Strecke Elberfeld – Neviges – Kupferdreh um weitere 6,52 Kilometer bis zum Grendplatz in Steele. Die Endstelle lag unmittelbar vor der Mariensäule in der damaligen Ruhrstrasse (seit 1978 Grendtor).

Am 24. November 1907 wurde die neue Strecke als Linie 8 in Betrieb genommen. Die Fahrtzeit für die insgesamt 30,1 Kilometer ab Elberfeld betrug 130 Minuten. Die Linie wurde im Stundentakt befahren.

Das Beitragsbild zeigt den Grendplatz im Jahr 1918 (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld). Links neben dem nach Rellinghausen fahrenden Wagen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn sind im nachfolgenden Ausschnitt berittene Soldaten zu erkennen:

Weitaus spannender ist jedoch ein Detail im rechten Bildausschnitt. Hier versteckt sich hinter der Mariensäule ein Straßenbahnwagen der Bergischen Kleinbahnen:

Die Liniennummer 7 blieb in Steele unbesetzt: Sie wurde von den Bergischen Kleinbahnen für die Strecke von Hattingen über Neviges und Velbert nach Werden verwendet. Werden war bereits seit dem 5. März 1899 an das Netz der Bergischen Kleinbahnen AG angeschlossen.

Mit dem Fahrplanwechsel am 30. September 1929 erhielt die Verbindung nach Elberfeld die Liniennummer 19. Im folgenden Jahr wurde die Strecke von Elberfeld nach Steele in Nierenhof geteilt. Fortan verkehrte eine neue Linie 17 auf den 12,49 Kilometern zwischen Nierenhof und dem Grendplatz. Dort hatte man zwischenzeitlich in der Ruhrstrasse eine Ausweiche vor der Mariensäule zum Umsetzen von Beiwagen angelegt.

SCHNELLWAGEN NACH ESSEN

Zwischen der Endstelle der Bergischen Kleinbahnen am Greundplatz und den über die Fortführung der Westfalenstraße führenden Gleisen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG gab es zunächst keine Verbindung. Das änderte sich mit der Einführung neuer, städteübergreifender Straßenbahnlinien auf Initiative des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk (SVR).

Unter anderem regte der SVR eine durchgehende Schnelllinie von Elberfeld über Steele nach Essen an. Da dafür lediglich die Gleisverbindung am Grendplatz gebaut werden musste, wurde der Vorschlag von den beteiligten Verkehrsunternehmen positiv aufgenommen.

Am 1. April 1924 wurde die Verbindung erstmals angeboten, zunächst von Elberfeld bis Steele, ab dem 15. April 1924 dann bis zum Steeler Tor in Essen.

Anders als erwartet, bewährte sich die als „S 8“ bezeichnete Linie nicht. Am 15. Februar 1928 wurde der Schnellverkehr vom Bergischen Land in das Ruhrgebiet wieder aufgegeben.