BIS STERKRADE

Eine weitere Strecke des nunmehr als Vestische Kleinbahnen GmbH firmierenden Unternehmens führte ab dem 24. August 1916 direkt von Resse nach Buer. Sie erhielt zunächst die Liniennummer 12. Ab dem 1. Juli 1909 war sie mit der Liniennummer 10 unterwegs.

Ausgehend von dieser Verbindung, dem 1915 mit der Strecke Buer – Polsum eröffneten Betriebsstützpunkt in Buer und dem 1909 in Bottrop in Betrieb genommenen Westnetz erschlossen die Vestischen Kleinbahnen in den folgenden Jahren mit ihrem Bueraner Netz die Ortschaften im Norden Gelsenkirchens:

1925 wurden 14,1 Kilometer Strecke von Buer über Scholven bis Gladbeck in Betrieb genommen. 1926 wurde das Netz von Polsum aus nach Norden erweitert. An der 7,9 Kilometer langen Strecke von Buer über Polsum nach Marl lag kurz hinter der „Königswiese“ in Buer der Betriebshofes Buer der Vestischen Kleinbahnen GmbH.

Weitere vier Kilometer kamen 1924/25 mit der Verbindung Buer – Westerholt hinzu. Ebenfalls 1925 folgte die 2,4 Kilometer lange „Direktverbindung“ von Buer über Buer-Süd nach Gladbeck.

STRECKENVERKAUF IN HORST

Von Gladbeck aus erreichten die Vestischen Kleinbahnen 1909/10 über eine 4,6 Kilometer lange Strecke die Gemeinde Horst (Rosenhügel). Über die 1939 an die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG verkaufte Verbindung durch die Buerer Straße in Horst wurde die Strecke in mehreren Abschnitten zwischen 1913 und 1927 wurde die Strecke bis Bottrop und Sterkrade weitergeführt.

In Horst wurde in mehreren Abschnitten zwischen 1920 und 1929 eine Verbindung zu der aus Heßler kommenden Strecke der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG am Bahnhof Horst-Süd geschaffen. Auch sie wurde im August 1939 an das Konkurrenzunternehmen verkauft.

Die 4,8 Kilometer lange Verbindung von Buer über Sutum nach Schalke wurde im Dezember 1927 eröffnet. Auch sie musste 1939 an die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG verkauft werden.

INSTABILES FUNDAMENT

Die Linien der Vestischen Straßenbahnen GmbH standen aufgrund der Randlage im Ruhrgebiet wirtschaftlich auf einem vergleichsweise instabilen Fundament. Während rund um die Stadtzentren gute Frequenzen erreicht wurden, waren die Überlandlinien schwach frequentiert. Dies ließ sich mit unterschiedlich großen Fahrzeugen nur bedingt ausgleichen. Vor diesem Hintergrund begann in den ausgehenden 1960er-Jahren die Umstellung von immer mehr Strecken auf den Omnibus.

Die letzte eigene Linie auf dem Gelsenkirchener Stadtgebiet war die Linie 210. Sie wurde am 1. Oktober 1980 zwischen Buer und Herten, Resser Weg stillgelegt. Am 31. Mai 1981 folgte das Teilstück zwischen dem Resser Weg und Recklinghausen. Zwei Jahre später, am 1. Oktober 1982, gab die Vestische Straßenbahnen GmbH mit der Einstellung der Linie 305 zwischen Recklinghausen Hauptbahnhof und Herne den Straßenbahnverkehr ganz auf.

Das Beitragsbild, ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte des Verlages Kuhlmann aus Münster (Sammlung Ludwig Schönefeld), zeigt stellvertretend für die von Gelsenkirchen nach Norden und ins Vest Recklinghausen führenden Linien der Vestischen Straßenbahnen GmbH den 1942 gebauten Niederflur-Triebwagen 322 an der Endstelle der Linie 17 in Kirchhellen. Sein Weg nach Gelsenkirchen führt über die Ortschaft Rentfort und Gladbeck zur Endstelle Essener Straße in Gelsenkirchen-Horst.

ZWISCHEN EMSCHER UND LIPPE

Für weiterführende Informationen zum Straßenbahnverkehr im Vest Recklinghausen verweise ich auf meine Website „ZWISCHEN EMSCHER UND LIPPE“.

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