Als zweite Straßenbahngesellschaft erreichten die von Siemens & Halske betriebene Gelsenkirchener Strassenbahnen das Amt Horst. Ausgehend von der Endstelle am Bahnhof Bismarck verlängerte das Unternehmen seine Verbindung über Erle nach Buer. Hier schloss sich als Peripheriestrecke die Weiterführung von Buer über Beckhausen nach Horst an. Die Trieb- und Beiwagen für die Verbindung stellte der zeitgleich mit der neuen Strecke in Betrieb genommene Betriebshof Buer.
Die Neubaustrecke wurde als eingleisige Straßenbahn mit Ausweichen angelegt. Über die Details der Streckenführung wird an anderer Stelle berichtet. Die Endstelle in Horst befand sich auf der Nordseite der Hoch-Strasse (heute Buerer Straße). Hier gab es eine Ausweiche, da auf der neuen Strecke auch Beiwagen eingesetzt wurden.
Eine Verbindung zu den Gleisen der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft war anfangs weder erwünscht noch technisch realisierbar. Der Höhenunterschied zwischen der Hochstrasse und der späteren Essener Straße wurde im Bereich der Überquerung der „Emscher Umfluth“ mittels mehrerer Stufen überwunden. Die waren zwar von Pferdefuhrwerken passierbar, nicht aber von der Straßenbahn.
Das Beitragsbild zeigt die Endstelle der Gelsenkirchener Strassenbahnen in der Horster Hoch-Strasse auf einer im Jahr 1908 gelaufenen Postkarte (Verlag Heinrich Koch, Essen – Sammlung Ludwig Schönefeld). Der im Hintergrund sichtbare Straßenbahnwagen wartet in der Ausweiche auf die Abfahrt in Richtung Buer.
Die Bezeichnung „Horst Emscher“ führte das Amt Horst noch bis zur Eingemeindung nach Gelsenkirchen. Am 1. April 1928 entstand aus Gelsenkirchen, Buer und Horst die neue Stadt Gelsenkirchen. An die ursprüngliche Bezeichnung der Gemeinde erinnert heute noch der Name des Fußballvereins SV Horst-Emscher 08.