So feierlich die Eröffnung der Streckenverlängerung auch begangen wurde, es gab einen Wermutstropfen. Die von der Königlichen Eisenbahndirektion am Bahnhof Bismarck geforderte, auf der westlichen Seite parallel zur bestehenden Straßenbrücke zu errichtende Straßenbahnbrücke konnte nicht rechtzeitig freigegeben werden. Vermutlich durfte man sie zur Überführung der Straßenbahnwagen zum Betriebshof Buer bereits nutzen. Personenenverkehr war jedoch nicht gestattet.
Am 17. September 1901 konnte die Emscherzeitung berichten, dass die von der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn in der Nähe des Bahnhofs Bismarck gebaute Brücke gestern Nachmittag abgenommen und gleich darauf dem Betrieb übergeben worden sei.
Somit war ab dem 16. September 1901 ein durchgehender Verkehr vom Neumarkt in Gelsenkirchen bis Horst möglich.
Das Beitragsbild zeigt die Brücke am Bahnhof Bismarck vermutlich am Tag der Abnahme, zu der Siemens & Halske einen Fotografen bestellt hatte. Ein zweites, am Ende dieses Kapitels eingefügtes Bild zeigt die nunmehr freigegebene Brücke mit dem Triebwagen 14 (Siemens Historical Institute).
Auf dem folgenden, nördlich vom Bahnhofs-Hotels aufgenommen Foto ist die an den Straßendamm angeschüttete Rampe der Straßenbahn zu erkennen. Links im Bild: der Ringlokschuppen der Staatsbahn (Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen).

Bei der Konstruktion der von der Königlichen Eisenbahndirektion geforderten Brücke lehnte sich Siemens & Halske an die als genietete Eisenkonstruktion ausgeführte Straßenbrücke an. Als Verkleidung für die Brückenlager wurde ein regional verfügbarer Sandstein verwendet.
